27. Samnaun-Compatsch / Compatsch (Samnaun)
Bis zum Ausbau der Verbindung ins benachbarte Tiroler Spiss zur fuhrwerktauglichen Strasse, der im Jahr 1830 erfolgte, verkehrte Samnaun fast ausschliesslich über das benachbarte Val Sampuoir und den Übergang Fuorcla Salèt mit der Aussenwelt. Spätestens Mitte des 19. Jahrhunderts verlor diese Säumerverbindung jedoch ihre Bedeutung. Die 1912 ab Vinadi über schweizerischen Boden nach Samnaun führende Samnaunerstrasse ist nur mit Fahrzeugen bis zu einer maximalen Fahrzeugbreite von 2,3 m sowie einer maximalen Fahrzeughöhe von 3,0 m befahrbar. Die Samnaunerstrasse ist zudem steinschlaggefährdet und nicht wintersicher. Für diese Strecke bestanden bei der PTT speziell rigorose Vorschriften:
Die Fahrten dürfen nur bei schönem Wetter ausgeführt werden. Zwischen Weinberg und Samnaun ist bergauf und bergab ununterbrochen der 2. Gang anzuwenden (8 km Stundengeschwindigkeit). Sämtliche Galerien sind mit Licht zu durchfahren. Die Beleuchtung muss immer tadellos in Ordnung sein; genügender Karbidvorrat ist mitzunehmen. Das Postbureau Schuls hat dem Bureau Samnaun die Ausführung jeder Sonderfahrt telegraphisch zu melden; das Bureau Samnaun seinerseits telegraphiert dem Bureau Schuls regelmässig die Ankunft und den Abgang und sorgt für Benachrichtigung der Privatfuhrwerke wegen der Kreuzungen. Jede Fahrt ist von 2 Kraftwagenfahrern zu begleiten, der eine bedient den Wagen in der Richtung Schuls—Samnaun, der andere auf der Rückfahrt. Die Fahrer sind eindringlich aufzufordern, sich unterwegs nicht zu unterhalten. Auch für das Mittagessen in Samnaun besteht strenges Alkoholverbot. Es sei hier ausdrücklich festgestellt, dass diese zweimännige Bedienung hier nur vorgeschrieben wird, weil die ausserordentlich schmale und vielgewundene Strasse von Weinberg nach Samnaun den Fahrer sehr ermüdet, so dass es für einen Fahrer zu anstrengend wäre, den Wagen auf der Hin-und Rückfahrt bedienen zu müssen. Diese Ausnahmebestimmung ändert nichts an der durch die Erfahrungen erwiesenen Tatsache, dass überall anderswo die einmännige Bedienung vollständig genügt und wegen Wegfall der Schwatzgefahr vermehrte Sicherheit bietet. Für die Fahrten nach Samnaun sind ausschliesslich der Saurer-Wagen und die Garagechefs Zeindler und Leu sowie die Fahrer Friedauer, Peterelli und Nievergelt zu verwenden.
1850 hatte Samnaun 412 Einwohner und erhielt eine Postablage.
Foto: ETH-Archiv (Swissair)
KG
1850 bis 15.06.1875
CJAB
wie oben (blauer Transitstempel Nauders)
KG
wie oben
CJCJ
KG
15.06.1875 bis 01.06.1930
KG
01.06.1930 bis 1967
Der Lawinenwinter 1951
Der Winter 1951 war sehr schneereich. Zahlreiche Lawinenniedergänge führten dazu, dass in vielen Gebirgsdörfern der ganzen Schweiz von der Bergbevölkerung unermessliches Leid ertragen werden musste. Insgesamt waren schweizweit 96 Todesfälle zu beklagen, davon allein im Kanton Graubünden 56. Einige Täler waren infolge der Lawinenniedergänge über die Strasse nicht mehr zu erreichen. Für die Versorgung der abgeschnittenen Dörfer und Talschaften kam nur das Flugzeug in Betracht. Compatsch/Samnaun wurde insgesamt acht mal angeflogen, nämlich am Natürlich wurde die Situation von den Sammlern benützt, um Flugpostbelege zu erhalten. |
Weisung per Flugblatt für die Bevölkerung betreffs Kontaktaufnahme.
Der Weiler Terza bei Santa Maria benötigte dringend Petrol.
Aus der JU-52 werden die Postsäcke abgeworfen. Der Pöstler steht bereit und nimmt die Säcke in Empfang.
Der dritte Flug am 27. Januar
Ankunftsstempel auf der Rückseite des Briefes.
Der
6. Flug
Der 7. Flug
Der 7. Flug mit Post aus Lichtenstein
Der 8. und letzte Flug
01.06.1967 bis 03.07.1973
wie oben
03.07.1973 bis 22.05.1982
03.05.1973 bis 22.05.1982
neue PLZ: 24.05.1982 bis 14.08.1989
neue PLZ: 24.05.1982 bis 14.08.1989
14.08.1889 bis 20.03.2010
14.08.1889 bis 20.03.2010
24.10.1994 bis 20.03.2010
Letzttag
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